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5. August 2022
Lesezeit: 3
min.
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Geschäftsführer: Manager mit Verantwortung
Der Manager oder Geschäftsführer ist für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens verantwortlich. Dazu zählt auch, dass er sämtliche finanziellen Aktivitäten überwacht und bei Bedarf korrigiert. Denn bei Abweichungen haftet er oft persönlich. Wir haben wichtige Aspekte der verantwortungsvollen Unternehmensführung und Kontrolle für Sie zusammengefasst.
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Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes
Das GmbH-Gesetz verpflichtet die Geschäftsführer gegenüber der Gesellschaft, bei ihrer Geschäftsführung die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes anzuwenden (§ 25 Abs. 1 GmbHG). Die Verantwortung des Geschäftsführers besteht dabei nicht gegenüber einzelnen Gesellschaftern oder Gläubigern der Gesellschaft, sondern gegenüber der Gesellschaft.
Auch wenn die Geschäftsführung unter mehreren Geschäftsführern nach speziellen Aufgabenbereichen geteilt ist – was bei GmbHs häufig der Fall ist – heißt das nicht, dass der Geschäftsführer (Manager) nur für seinen eigenen Bereich haftet. Grundsätzlich gilt auch bei einer solchen Ressortverteilung, dass im Verhältnis zu Dritten dennoch eine gesamtschuldnerische Haftung aller Mitglieder des Kollegialorgans bestehen kann. Die Ressortverteilung entlastet den Geschäftsführer nur unter bestimmten Fällen.
Internes Kontrollsystem (IKS) und Compliance für Geschäftsführer
Außerdem fordert das GmbH-Gesetz von der Geschäftsleitung die Einrichtung eines dem Unternehmen entsprechenden IKS. Darunter versteht man alle von der Geschäftsleitung im Unternehmen eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen, die auf die organisatorische Umsetzung der Entscheidungen der Geschäftsleitung gerichtet sind
- zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit (Schutz des Vermögens, einschließlich Verhinderung und Aufdeckung von Vermögensschädigungen),
- zur Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie
- zur Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.
Was ist der Unterschied zwischen IKS und Compliace-Maßnahmen?
Was ist ein IKS?
Konkret ist unter IKS zu verstehen, wie die (finanzwirtschaftliche) Organisation aufgebaut ist, ob sichergestellt ist, dass die Abwicklung ordnungsgemäß erfolgt, zB vernünftige Aufgabenteilung (Vier-Augen-Prinzip), Organisation des Kontrollwesens, Mechanismen zur Entdeckung von Fehlern, ausreichendes Berichtswesen, das Vorliegen von einheitlichen Arbeitsvorschriften, usw.
Was sind Compliance-Maßnahmen?
Compliance-Maßnahmen umfassen alle Organisationsmaßnahmen, welche die Einhaltung von Regeln (Gesetze, selbstauferlegte Richtlinien, allgemeine Wertvorstellungen) im Unternehmen sicherstellen.
Zwischen IKS und Compliance- Maßnahmen gibt es daher Überschneidungen.
TPA Tipp zur Vermeidung von wirtschaftskriminellen Handlungen
Ein IKS kann vor wirtschaftskriminellen Handlungen schützen, aber es darf sich nicht nur um „Paper Compliance“ handeln, mit der man versucht, die Organhaftung zu umgehen. Vielmehr müssen sich die Compliance Bemühungen an der effektiven Einführung von Kontrollen messen lassen. Die Vorbildfunktion des Top-Managements (Geschäftsführer Manager) zählt hier ebenfalls dazu („Tone at the Top“).
Hauptkategorien von wirtschafts- kriminellen Handlungen | Möglichkeiten zur Vermeidung |
Vermögensmissbrauch im Unternehmen | Verpflichtende Jobrotation Urlaubskonsumation Vertreterregelung – kein Liegenlassen Unangekündigte Kassenprüfungen |
Korruption | Klare Unternehmenspolitik und -kommunikation Beschaffungscontrolling |
Fälschung von Finanzdaten | Realistische und erreichbare Ziele Hinterfragung des Entlohnungssystems |
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